Warum braucht es Zwischentöne? Corona, Wohnungsnot, Migration oder das Klima beschäftigen viele. Meistens nehmen wir nur die lautesten Stimmen wahr. Wir verstehen zu wenig, wie gesellschaftliche Krisen uns alle ganz unterschiedlich treffen. Das will Zwischentöne ändern. Wir laden Dich ein, Deine persönliche Erfahrungen mit Krisen zu teilen. Deine Geschichte wird auf dieser Webseite veröffentlicht. Dann fragen wir uns: Was können die Behörden und wir alle aus diesen Erfahrungen für die nächste Krise lernen?
![]() | Hier kannst Du laufend neue Geschichten lesen. Deine Erfahrungen werden dann auch hier veröffentlicht: |
«Am Anfang der Corona-Zeit entstand in unseren Dörfern eine schöne Dynamik. Das alles brach weg, als die verschiedenen Ansichten zu den Massnahmen aufkamen. Das war schade.«
Frau aus Wauwil-Egolzwil mehr
«Ich bin jetzt 57 Jahre alt. Mein Körper ist hier, aber mein Geist ist immer in Syrien. Frauen in Syrien sagen mir: «Du bist doch in der Schweiz, wir sind in Syrien.» Das ist nicht einfach.»
Amal Naser mehr
Mach mit! Wie beeinflussen steigende Preise Deinen Alltag? Wie beschäftigen Dich Kriege und Gewalt? Was hat die Coronazeit mit Dir gemacht? Das sind nur Beispiele – welche gesellschaftliche Krise hat Dich geprägt? Schick uns Deinen Text, eine Sprachnachricht, Bild oder Video (gerne in Deiner Muttersprache). Oder melde Dich, wenn Du telefonieren oder Dich im Kanton Luzern mit uns treffen magst. Deine Geschichte wird hier auf der Webseite anonym oder mit Namen publiziert. Kontakt:

«Ich bin müde, sensibilisieren zu müssen. Ich habe eine offensichtliche körperliche Einschränkung, die man sieht. Was ich in der Gesellschaft wahrnehme, ist, dass ich genau auf dieses Merkmal reduziert werde.»
Vanessa mehr
«Seit ich auf der Welt bin und denken kann, ist Krise. Während der Primarschule war ich das erste Mal mit der Klimakrise konfrontiert. Gleichzeitig erlebte ich auch früh Diskiminierung.»
Fynn R. aus Luzern mehr
«Ich hatte sehr grosse Angst vor Corona. Im Abschiebegefängnis gab es keinen Abstand, sechs Personen lebten in einem Zimmer. Wir konnten keinen Abstand einhalten.»
Mann aus Luzern mehr
«Auf der Palliativabteilung habe ich immer wieder gesehen, wie auch gesellschaftliche Krisen wie Corona ganz viel Positives in einer Gesellschaft und bei einzelnen Menschen bewegen können.«
Frau aus Wauwil mehr

«Ich schäme mich manchmal dafür, dass ich so wenig Geld habe. Das Leben wird gerade so viel teurer. Manchmal müsste ich zum Arzt, aber ich denke, besser nicht, weil es sonst zu teuer wird.»
Frau aus Luzern mehr
«Ich bin dankbar für die Fortschritte und stolz auf mich, dass ich nicht aufgegeben habe. Aber immer noch wäre ich lieber in meinen Bergen unterwegs!»
Jolanda mehr
«In Krisen zeigt sich die wahre Haltung der Gesellschaft. Läuft alles gut, sind wir akzeptiert. Kollabiert das System auch nur leicht, kann man auf die Randgruppen plötzlich verzichten.»
Jahn Graf mehr
Woher kommen die Geschichten? Bis September 2025 fanden im Kanton Luzern mehrere Geschichtentreffen statt, um gemeinsam Erfahrungen mit gesellschaftlichen Krisen zu dokumentieren. Am 16. September 2025 laden wir ein breites öffentliches Publikum nach Kriens ein, sich mit Euren Erfahrungen auseinanderzusetzen, und diskutieren mit Politiker:innen, was wir daraus für die nächsten Krisen lernen.
«Ich floh mit meinem Mann in die Schweiz und wir haben auf der Flucht viel Schreckliches erlebt…. Ich kann es nicht erzählen.»
Frau aus Luzern mehr
«Wieso können wir nicht mehr offen diskutieren, ohne sofort jemanden abzustempeln und zu schubladisieren?»
Barbara Hosch aus Luzern mehr
«Wir Rollstuhlfahrer:innen haben gelernt, die Lösungen zu bringen. Aber wir müssen auch lernen zu sagen: «Nein. Ich bin es leid, euch die Lösungen zu offerieren. Ihr müsst auch das Problem erkennen, mitmachen und uns mitdenken.»
Andrea aus Luzern mehr
Wer steckt dahinter? Claudia Meier und Cordula Reimann leiten Zwischentöne. Uns macht die Polarisierung in der Schweiz Sorgen. Gleichzeitig merken wir, dass viele Menschen sich nach Verbindung sehnen. Sie wollen gesehen und verstanden werden – ohne in Schubladen gesteckt oder in hitzige Auseinandersetzungen verwickelt zu werden. Wir sind parteipolitisch unabhängig. Uns motiviert es, niederschwellige Möglichkeiten für Begegnungen zu schaffen, die unterschiedlichen Bedürfnissen und Betroffenheiten Raum geben. Wir sind überzeugt, dass wir nur durch gemeinsame Verarbeitung auch für die nächste Krise lernen können. Mehr zu uns gibt es hier.
«Bei Kriegen, in denen eine Seite diesen unbedingt will, erhält die betroffene Bevölkerung vor meinem inneren Auge ein Ablaufdatum – wie eine Packung Fleisch in der Migros. Das finde ich schwierig auszuhalten.»
Mann aus der Schweiz mehr
«Ich denke, dass eine gesellschaftliche Krise die Vereinsamung ist. Es betrifft die meisten Altersgruppen und es wird nicht diskriminiert zwischen arm und reich.»
Thomas M. Vogt mehr
«Damals hat man mir eingeredet, ich verstünde keinen Spass. Aber es ist nicht in Ordnung, dass immer wieder solche Situationen passieren. Heute weiss ich: Es war nicht meine Schuld.«
Frau aus Luzern mehr
«Ich hätte gern wieder mehr Toleranz und gesunden Menschenverstand in unserer Gesellschaft. Ich sehe, dass viele Leute den Bogen überspannen und übertreiben.»
Angelo mehr

«Aus dem pandemiebedingten Stillstand des Bühnengeschehens ist etwas völlig Neues entstanden – etwas, das wir uns vorher nie hätten vorstellen können. Für uns war das eine wichtige Entwicklung.»
Fabienne Mathis aus Luzern mehr
«Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur mein Privatleben verändert. Er hat mir auch gezeigt, wie eng globale Krisen miteinander zusammenhängen.«
Serhii mehr
«Ich wünsche keinem Schweizer ein Schicksal wie meins um Empathie zu lernen – einen Unfall, der vom einen auf den anderen Tag alles verändert.»
Frau aus Luzern mehr
«Noch nie habe ich solche Menschen fernab der Zivilisation kennengelernt. Ich werde diese Männer nie vergessen. Ohne sie hätte ich wohl nicht überlebt und die Flucht in die Schweiz nie geschafft.»
Mann aus Luzern mehr
«Von der Kirche bin ich sehr enttäuscht. Wir brauchen unbedingt die gesellschaftliche Aufarbeitung, gerade die Kirchen müssen da auch noch hinschauen und ihre Rolle reflektieren.»
Frau aus Rothenburg mehr
«Nach fast elf Jahren in der Schweiz weiss ich nicht, was morgen mit mir passieren wird. Die Ungewissheit und die ständige Angst vor Abschiebung haben tiefe seelische Spuren hinterlassen.«
Mann aus Luzern mehr

«Wir, die uns nicht impfen lassen wollten, standen dem irgendwie im Weg – wurden fast als egoistisch dargestellt. Schade, dass man das immer noch nicht offen diskutieren kann. Es wird totgeschwiegen.»
Cornelia T. mehr
Viele Schweizer:innen denken: Flüchtlinge kommen hierher, sie bekommen Geld, bekommen alles und sie machen nichts. Aber das stimmt nicht. Wir versuchen immer alles.
Somi aus Luzern mehr
«Die Läden waren alle geschlossen, kein Mensch war zu sehen. Gott, ich vermisste die Menschen. Ich vermisste sie alle – sogar die, die ich nicht kannte.»
Frau aus Luzern mehr
«Für mich war Corona eine kleine Krise, die aber doch dazu geführt hat, dass ich mich beruflich noch einmal neu erfinden musste. Flucht nach vorne. Es war schon das dritte Mal.»
Fabian Biasio aus Luzern mehr
«Es beschäftigt mich auch sehr, dass ich mich vor allem in der Schweiz so oft so einsam fühle. Es hat etwas mit der aktuellen Gesellschaft zu tun.»
I. aus Luzern mehr
«Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich ohne grössere körperliche und seelische Probleme den Krieg und die Zeit im Militär überlebt habe.»
Mann aus Luzern mehr
«Ich habe immer wieder schlimme Träume. Wenn ich Stacheldraht sehe, erinnert mich das an unsere Flucht und ich habe Schmerzen am ganzen Körper.»
Mann aus Luzern mehr

«Ich dachte, die Schweiz sei das Land der Menschenrechte. Ich hätte nie geglaubt, dass ich hier als Frau und Mutter nicht verstanden werde.»
Frau aus Luzern mehr
«Die Impffrage führte zu Fronten in meiner Familie, die ich nie für möglich gehalten hätte. Weihnachten und Geburtstage haben dann nicht mehr wie üblich gemeinsam stattgefunden.»
Frau aus Rothenburg mehr
«Ich habe mich impfen lassen. Ich habe aber auch immer gehört, dass die Impfung nicht gut sei und war sehr unsicher, was gefährlicher ist – die Impfung oder Corona.«
Mann aus Luzern mehr

«Ich sehe inzwischen jede Erfahrung als Geschenk und habe verstanden, dass jede Krisenerfahrung auch in eine Lernerfahrung umgewandelt werden kann.»
Chiara Lara Casiraghi mehr
«Mich berührte sehr, wie stark die Vergangenheit im Krieg diese Frau noch heute beschäftigt. Wir haben ganz viele Leute in der Region Luzern, die vor Krieg und Vertreibung geflohen sind. Wie geht es diesen Menschen?»
Angela Roos aus Wauwil mehr
«In meinem Heimatland hatten wir diverse wirtschaftliche und politische Krisen – eigentlich Krise als Dauerzustand. Und ich habe irgendwie lernen müssen, damit umzugehen.»
Nazdar mehr
«Mit blindem Wissenschaftsglauben haben unsere Behörden die Massnahmen festgelegt. Das war nicht gut. Gleichzeitig war es natürlich schwierig. Ich hätte damals nicht Bundesrat Berset sein wollen. Er hatte bestimmt einen schwierigen Job.»
Mann aus Rothenburg mehr

«Wir sind überzeugt, dass mein Mann ohne die übertriebenen, unnötigen Coronamassnahmen noch leben würde oder nicht so schnell an Krebs gestorben wäre. Beweisen können wir das natürlich nicht.»
R. aus Olten mehr

